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29.07.2019 Redaktion IGW (Petra Nagel (Text) - Jörg Lantelmé (Fotos) - Entnommen dem „Wilhelm XVIII“)

Eine (Bahnhofs-)Welt in der Welt… (Teil 2)

Taxifahrer mit ganzem Herzen am Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe

Alexander Viereck ist seit 2009 Taxifahrer. „Mir macht das Taxifahren, auch der Umgang mit Menschen, großen Spaß,“ sagt der 31jährige.
Allerdings, das sagt er auch, solle potentiellen Taxifahrer-Kandidaten das Autofahren schon Freude machen: „Man sollte in jedem Fall gelassen bleiben.“

 

Gute Reise mit Buch und Bahn
Schmitt & Hahn Buch und Presse im Bahnhof Kassel-Bad Wilhelmshöhe

„Ich wünsche allen immer eine gute Reise,“ sagt Buchhändler Erich Krämer. Dann sei es meistens so, dass man ins Gespräch komme. Von 6 Uhr bis 21 Uhr ist die Buchhandlung geöffnet, sonntags geht es erst ab 8 Uhr los. Aber an 365 Tagen im Jahr trifft sich dort „ein Querschnitt unheimlich toller Menschen,“ sagt Erich Krämer, der seit drei Jahren Pächter der Buchhandlung ist. Das sei alles sehr kommunikativ und mache ihm viel Freude.
Im heißen Sommer 2018 konnten alle in der Buchhandlung einen kühlen Kopf bewahren, sie ist nämlich klimatisiert.

Klimatisiert und aktuell
Neben Büchern, Zeitschriften und Zeitungen gibt es ein großes Sortiment an Schreibwaren und Geschenkartikeln. Dazu gehören auch Halstücher. „Naja, am Bahnhof zieht es…“
sagt Erich Krämer und trägt dem mit bunten Halstüchern Rechnung. Bei den Büchern ist man gut sortiert. Vieles was Trend ist und auf Bestsellerlisten steht, ist bei Schmitt &Hahn zu finden. „Gerade haben wir bei Zeitschriften
und Büchern das Thema Achtsamkeit und Entschleunigung ganz oben,“ so der Experte. Auch Kreativität sei ein Riesenthema momentan.
Halstuch und Krimi
Heiligabend sei bis 17 Uhr geöffnet, erzählt der 50jährige. Da sei man oft „letzte, verzweifelte Einkaufsstelle.“ Ansonsten gebe es sowohl viele Menschen, die in der Buchhandlung strandeten, und eine Information, einen Tipp benötigten. Aber auch viel Kundschaft aus Bad Wilhelmshöhe, gerade ältere Damen, die schon Stammkundschaft
seien. Zusammen mit 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern berät und betreut Erich Krämer seine Kundschaft.
Bei Büchern gehört seine Leidenschaft übrigens den Krimis.

 

„Maiks5 Brezelpoint“ im Bahnhof Kassel-Bad Wilhelmshöhe

Wenn Du einmal hier bist, ist alles gut,“ sagt Melanie Thiele. Und lacht herzerfrischend. Ebenso wie ihr Kollege Kai Mischalke. Das Lachen der Beiden gehört mittlerweile zum Bahnhof dazu wie das Geräusch abfahrender ICEs. Gegenüber von der Buchhandlung, kurz bevor es runter auf die Bahnsteige geht, findet sich der Brezelpoint. Geöffnet von 5.30 Uhr bis 20.30 Uhr.
Kein Schnickschnack, hinterm Tresen zwei Stehplätze, Brezelofen „Die Brezel ist das empfindlichste Gebäck überhaupt. Muss ganz heiß gebacken werden, bei 300 Grad“, erklärt Melanie Thiele.
Empfindliches Gebäck
Die gelernte Fleischereifachverkäuferin ist seit 2011 dabei, Kai Mischalke seit 2016, er hat Bäcker gelernt. Die beiden haben keine Möglichkeit, sich zu setzen. Es sei auch gar keine Zeit dazu, höre ich, es sei immer etwas zu tun. Fast 20 Sorten Brezeln haben sie im Angebot. Immer mal wieder Eigenkreationen wie die Butterbrezel mit Schnittlauch, die manchem Pendler schon morgens den Tag „versüßt“. „Fast 90 Prozent Stammkundschaft, wir sind ein familiärer
Bahnhof hier,“ lacht Kai Mischalke und verkauft „nebenbei“ das kunstvoll kreierte Produkt. „Ich weiß bei ganz vielen Menschen schon, wie sie ihren Kaffee wollen, was sie bewegt. Sie erzählen, wie es ihnen geht. Viele alte Damen sind froh, überhaupt mal reden zu können,“ sagt Melanie Thiele. Und fügt an: „Das ist hier mein Leben, meine Erfüllung.“
Kommunikation mit Herzblut
Kommunikationspoint könnte man den Stand auch nennen. „Viele gehen weg und strahlen,“ erzählt Melanie Thiele. Darüber freut sie sich sehr. 365 Tage im Jahr ist der Stand besetzt. Hat man morgens Dienst, gilt es die Rohlinge ab 2.30 Uhr zu backen. Da heißt es um 1.15 Uhr aufstehen. „Wenn man lacht ist doch alles gleich leichter,“ sagen die Beiden. Und lachen so ansteckend, daß die Brezel nochmal so gut schmeckt.

 

Blumen Kewley – das Blumengeschäft am Bahnhof Kassel-Bad Wilhelmshöhe

„Am Muttertag kommen viele und holen noch ganz schnell Blumen,“ erzählt LeeAnn Kewley, Chefin von Blumen Kewley. Rosen gehen dabei grundsätzlich immer, auch ganzjährig eine beliebte
Blume. Seit 5 Generationen befasst sich die Familie Kewley, deren Name irischer Herkunft ist, mit Blumen. Seit 26 Jahren gibt es das Geschäft am Bahnhof. „Wir haben viel Laufkundschaft, aber auch viel Kundschaft aus Kassel, die
bei uns einkauft,“ sagt LeeAnn Kewley. Deshalb bietet das Geschäft auch 365 Tage im Jahr Pflanzen
für Garten oder Friedhof an. Hinzu kommen Dekoartikel, Liköre, und Geschenkartikel, um die Blumengrüße komplett zu machen.

29.07.2019 Redaktion IGW (Petra Nagel (Text) - Jörg Lantelmé (Fotos) - Entnommen dem „Wilhelm XVIII“)